Eine überzeugende Arbeit am zeithistorischen Gedächtnis eines bayerischen Landkreises
Erdings verdrängter NS-Bürgermeister
Am Mittwoch, den 11. Dezember um 19:00 Uhr findet erstmals ein Diskussionsabend zur Rolle des Erdinger NS-Bürgermeisters Emil Breitenstein statt.
Die Bartolith-Werke Oktober 2024
Ende Oktober finden in Kooperation mit der Geschichtswerkstatt Dorfen ein erster Vortrag zur bislang unbekannten Vorgeschichte der Bartolith-Werke Altenerdings.
Themenführungen Oktober 2023
Ende Oktober finden in Kooperation mit Erding Bewegt und dem Historischen Verein Erding Rundgänge zum NS-Widerstand der Frauen Erdings statt.
Die mühsam erstellte Datenbank zu Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern zwischen 1939 und 1945 im Landkreis Erding wirft Fragen auf und lädt auch Amateure zur forschenden Mitarbeit ein.
www.erding-geschichte.de als Zwischenergebnis von engagierten Freiwilligen überzeugt, weil es historische, politische und ökonomische Gründe für die Zwangsarbeit besser verstehen will und plurale Perspektiven auf Kriegsgesellschaft auf dem bayerischen Land sucht. Das Projekt veranschaulicht die Geschichte der Zwangsarbeit im Nationalsozialismus vor Ort in der Region – sie führt uns mit dem Fokus aber auch konkret vor Augen, wie wenig wir noch wissen über die konkreten Lebensläufe und Erfahrungen von insgesamt 20 Millionen Menschen aus Ost- und Westeuropa, die die deutsche Kriegswirtschaft unter Zwang am Laufen gehalten haben.
Zwischen Oktober 2019 und Mai 2020 haben 14 ehrenamtliche Helfer*innen über zweihundert Arbeitsstunden verwendet, um die erste öffentliche Datenbank zur Zwangsarbeit in Bayern aufzubauen. Die Karteikarten-Bestände des Arbeitsamt Erding-Freising 1939-1945 beim Staatsarchiv München sind dabei vollständig retrodigitalisiert worden. Somit ist erstmals etwa die Hälfte aller Namen der 8.000 bis 10.000 ausländischen Zwangsarbeiter*innen und Kriegsgefangenen im Landkreis Erding bekannt.
Damit sind Angehörige der Zwangsarbeiter*innen und der Arbeitgeber*innen erstmals in der Lage selbstständig online bislang unbekannte Aspekte ihrer Familien-, Gemeinde-, und Landkreisgeschichte zu recherchieren. Auf dem Blog von www.erding-geschichte.de werden nach und nach Artikelserien veröffentlicht, die die Einzelschicksale und Hintergründe beleuchten.
Die für April bis Mai 2021 geplante Ausstellung im Museum Erding „Erding 1945 – wessen Heimat?“ gibt zusammen mit www.erding-geschichte.de Anregungen für kritische Selbstreflexion auf die unterschiedlichen Erfahrungen der Urgroßeltern und Großeltern im Europa des Zweiten Weltkrieges. Und sie lässt uns vielleicht künftig auch etwas anders über unsere gegenwärtige Welt nachdenken.
Weiterführende Links
www.ausstellung-zwangsarbeit.org
www.ns-dokuzentrum-muenchen.de/dependance-neuaubing
www.ns-zwangsarbeit.de
www.zwangsarbeit-archiv.de